Lebendes Material
Vor Beginn der Arbeiten sollte unbedingt eine Vegetationsaufnahme
durchgeführt werden, damit die Flora analysiert werden kann und
damit die an den Ort angepassten Arten ausgewählt werden können.
Unter gewissen Voraussetzungen ist es vorteilhafter, über mehrere
Jahre hinweg zu arbeiten, um vollumfänglich einheimische Pflanzen
zu erhalten, die vor Ort vermehrt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht
ausserdem, spätere ästhetische und ökologische Schäden hinsichtlich
der Umwelt zu vermindern.
Die Entnahme der Weide wird während der Ruheperiode
der Vegetation vorgenommen (Winter). Die Zeit zwischen der Entnahme
und der Bepflanzung muss möglichst kurz sein und während der Lagerung
ist ein gewisser Schutz notwendig. Sauberkeitsschnitte auf dem lebenden
Material sind unumgänglich, wenn man Probleme wie Krankheiten oder
schlechte Übernahme vermeiden will. Gewisse Arbeiten mit lebenden
Pflanzen können indessen im Frühling oder im Herbst durchgeführt
werden wie beispielsweise der Aussaat eines Kokosnetzes mit Normalsaat.
Die inländischen Weidearten werden für die Festigungsarbeiten
am meisten gebraucht. Die Weide weist nämlich einen hohen Anpassungsgrad
an verschiedene Lebenslagen auf sowie kaum nachahmbare Wachstumsmöglichkeiten.
Allerdings müssen die verschiedenen Arten untereinander gemischt
werden, um eine einseitige Bepflanzung zu vermeiden. Falls der Gebrauch
der Weide nicht unbedingt notwendig ist, wird man allenfalls die
Bepflanzung mit anderen einheimischen Arten bevorzugen.
Die Einfassung von lebenden Pfählen hat mit grosser
Konsequenz zu erfolgen. Die Tiefe des Einstossens und der Durchmesser
der Pfähle ist ausschlaggebend für die Widerstandskraft des Werkes
im Verhältnis zum Ausreissen durch das Wasser oder bei einem Übergewicht
des Werkes.
Die Baumschule
die wir geschaffen haben bietet die wichtigsten und die hauptsächliche
Weidenarten an die in der Ingenieurbiologie verwendet werden und
den verschiedenen Anlagen zupassen.
Der einwandfreie Umgang mit lebendem Material ist
für die Qualität der Arbeit und für ihre Dauerhaftigkeit vorteilhaft.
Folgende Voraussetzungen sind zu erfüllen:
- Gründliche Kenntnisse der pflanzlichen Sorten
(Arten und Unterarten).
- Kenntnisse des natürlichen Umfeldes der Sorten
sowie ihr Wachstum, ihre Anforderungen und ihre Eigenarten.
- Einheimische Sorten heranziehen, um nicht exotische
Sorten zu fördern, die am Ort das Ökosystem verändern könnten.
- Rücksichtnahme auf die Periode der Arbeiten gemäss
der Sorten (meistens während der Ruheperiode der Vegetation).
- Kluge Mischung der Pflanzen untereinander.
- Kenntnis der Pflege und Probleme
je nach Alter der Pflanzen.
Beispiele:
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Sumpfpflanzen |
Erlenpflanzen |
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Weidenbündel |
Weidenpfähle |
Quelle: Lachat Bernard, © Biotec (Abb. 3)
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